Nach einem kurzen Brainstorming war sofort ein Thema gefunden, das uns sehr am Herzen lag. „New home for special cats“ sollte es heißen. Nach schweren Überflutungen hat ein ortsansässiger Gnadenhof für beeinträchtige, alte und kranke Katzen viele Unterschlupfmöglichkeiten für die geliebten, felligen Vierbeiner verloren. Schnell waren Kund*innen und Assistent*innen begeistert von der Idee, diese zu ersetzen. Ohne lange zu zögern, starteten wir unser Projekt mit einem Inserat auf der Website von “72 Stunden”, und kurz darauf haben sich schon 6 motivierte junge Damen aus dem Sozialmanagement-Lehrgang der HLW in Graz gemeldet. Die Reise konnte beginnen. Also organisierten wir über unsere firmeneigene Tischlerei Intarsia eigens zugeschnittene Holzteile, welche zu neuen Katzenhäusern zusammengebaut werden sollten. Der erste Schritt war zwar gemacht, jedoch gab es noch viel zu tun. So wurden im Vorfeld Namensschilder gestaltet, Stationen beschriftet, Materialien besorgt, das Abendprogramm organisiert, Busse reserviert und eine Willkommensrunde geplant. Außerdem gab es eine Spendenbox am Postschalter – mit den erhaltenen Spenden konnte noch Katzenfutter für die Übergabe erworben werden.
Wir waren also gerüstet – und um ehrlich zu sein, auch etwas aufgeregt, ob unsere Pläne aufgehen würden.
Am Mittwoch trafen die Schülerinnen bei uns ein. Es gab eine 10-minütige theoretische Einführung zum Ablauf der nächsten Tage, und anschließend wurden die einzelnen Stationen erklärt. Es gab eine Brenn-Station, bei der man Katzenmotive abpausen und mit dem Brennpeter nachfahren konnte, eine Näh-Station für die Katzen-Kissen, eine Spielzeug-Station, wo man Wollknäuel erzeugen konnte, eine Holzschrage zum Lackieren, ein Tisch war reserviert, um die Motive mit Acrylfarben auszumalen, und auf einem anderen Tisch wurde das Dach mit einer witterungsfesten Folie überzogen. Am Donnerstag wurde unsere Runde von 2 Kundinnen von Jugend am Werk unterstützt, welche sich schnell und motiviert ins Geschehen stürzten und voller Tatendrang mit ihrer Assistentin an den Werkstücken mitarbeiteten.
Es gab also genug zu tun. In den ersten beiden Tagen wurde gemalt, gebrannt, genäht, gehämmert, getackert, lackiert und gewickelt. Die Schülerinnen arbeiteten Hand in Hand mit unseren Kund*innen. Stolz, Humor, aber auch viel Anstrengung prägten den Arbeitsalltag. Deshalb belohnten wir uns abends mit Ausflügen zur Schiffsmühle, statteten einem Buschenschank einen Besuch ab und inspizierten die Riegersburg – mit süßem Abschluss bei der Zotter Schokoladenmanufaktur.
Und schon war der große Tag angebrochen – am Samstag wurde österreichweit das Finale der Projekte auf Ö3 eingeläutet. Da so ein Katzenhaus ganz schon schwer ist, stärkten wir uns mit einem gemeinsamen Frühstück, luden die Häuser in die Fahrzeuge und machten uns auf den Weg zu Willi´s Regenbogenland in St. Peter. Dort wurden wir bereits von der Besitzerin Frau Kresnik und vielen neugierigen Katzen erwartet und herzlich mit Kuchen empfangen. Wir wurden durch das Haus geführt und waren begeistert, mit wie viel Liebe und Herzblut das Regenbogenland ausgestattet wurde. Lange hat es nicht gedauert, bis die ersten neugierigen Fell-Freunde die Häuser erkundeten, die mit Deckerl, Polster und Spielzeug ausgestattet waren.
Dieses Projekt hat uns allen viel abverlangt – und jede einzelne Mühe hat sich gelohnt. Wir sind unfassbar stolz auf unsere Kund*innen, die sich so gut auf diese neue Situation einlassen konnten, und freuen uns, dass die Katzen aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen den Schüler*innen und uns ein neues zu Hause haben.
am Nähen der “Deckerln”